Letzte Worte teilen

Wenn die Toten auf ihr Leben zurückblicken könnten, wovon würden sie erzählen? Welche Geschichten, Erinnerungen sollen erzählt werden? Liegt ein selbst verfasster Nachruf vor, wurde ein Tagebuchauszug anvertraut? 

Der Tod eines geliebten Menschen kommt leise, erwartet oder überraschend. Sie wünschen sich für diesen Abschied eine passende Form. Mit einer Feier, mit einer Rede möchten Sie an Leben und Persönlichkeit auch an Unverständliches erinnern. Es liegt mir viel daran, die Sprache der Angehörigen aufzunehmen und für Sie die vielen Erinnerungen lebendig werden zu lassen.

Für meine Kunden klingt es so, als habe ich ihre Angehörige sehr gut gekannt.  

«Sie haben es geschafft, in Ihrer Abschiedsrede meinen Vater nochmals aufleben zu lassen. Sie haben sein Leben, seine Persönlichkeit, sein Sein in Worte gefasst, obwohl Sie ihm nie im Leben begegnet sind.…. Mit der ganzen Abschiedsfeier haben Sie uns ein echtes Geschenk gemacht: diesen für uns so wichtigen Menschen nochmals mit grosser Bewusstheit zu würdigen»                                                                          Karte von Frau R. Müller

Eine Kundin begann, den eigenen Nachruf zu schreiben. Sie suchte den Austausch und vereinbarte einen Vorsorgeauftrag. Ich solle eines Tages ihre Abschiedsfeier leiten. Später schickte sie mir ihren Nachruf und bat um ein Vorsorgegespräch. Sie wusste, niemand könne an ihr Leben erinnern, keine Partner*in, keine Nachkommen – doch viele Freund*innen würden sich verabschieden wollen. Wir sprachen an einem Sommerabend über die Anzeige, den lebensheiteren Text, keine Lobhudelei, ihre nahende Abschiedsfeier – es machte sie glücklich.